Scandal: The Man Who Was God

Eine technisch brillante US-Dokumentation über die Ranch in Oregon und die Zeit unmittelbar danach.

 

               

 

Zwar hat Osho niemals behauptet „Ich bin Gott“, aber von was sollen die Sender auch sonst leben.

 

Dieser Beitrag ist für seine Zeit hervorragend recherchiert und aufgearbeitet, erfrischend anders als die dümmlich-stereotypen Beiträge des deutschen Fernsehens jener Zeit.

 

Wenn auch die Haltung der Macher gegenüber Osho und seiner Bewegung recht eindeutig rüberkommt, so versucht man doch alle Seiten mit ihren Kernaussagen zu Wort kommen zu lassen und deren Position zu verstehen.

 

Auch die Ureinwohner von Oregon kommt hier ausführlich zu Wort, und beim Anblick ihrer Gesichter wird dem Betrachter sofort klar:

Hier war ein Konflikt von Anfang an unausweichlich.

 

Selbst ein ganz besonders komischer Vogel findet hier wieder ein Forum:

Osho’s angeblicher ehemaliger Bodyguard, der natürlich ganz exklusiv besonders geheimes Insiderwissen an den Mann zu bringen hat.

Etwa von Sexorgien eines bekifften Osho mit seinen Frauen.

Über den Geisteszustand dieses Zeitgenossen kann man so viel sagen, daß es die Funktion eines Bodyguards in Poona niemals gegeben hat, was auch den Wahrheitsgehalt seiner weiteren Aussagen relativiert. Aber es hilft ihm sein angebliches Insiderwissen gegen gute Bezahlung an den Mann zu bringen.

 

Trotzdem der eindeutigen Intension dieser Dokumentation werden viele Fakten sehr gut recherchiert, und wer zwischen der Zeilen lesen kann findet auch hier Erstaunliches.

Erschreckend wird auch hier wieder die enorme verbrecherische Energie, in welche die damalige Leiterin der Kommune und Osho’s Sekretärin, Sheela,  sich immer tiefer verstrickte.

Doch man kann auch miterleben, wie aus der fast mädchenhaften Sheela aus der Anfangszeit der Ranch sich über die Jahre im Kontakt mit den US-Behörden und Medien eine verhärtete Frau entwickelt. Ist sie jetzt mehr Opfer oder mehr Täter?

 

Es bleibt die Einsicht, daß Macht korrumpiert, egal unter welchen Bedingungen. Selbst die Nähe eines Meisters macht da keinen Unterschied, wenn man nicht bereit ist bei sich selber nachzusehen.

Und so taucht am Ende bei vielen Betrachtern die Frage auf:

Sind wir nicht alle ein bisschen „Sheela“

 Dauer: 1:15 min